Die drei Aspekte wahrer Freiheit und eines erleuchteten Lebens – Teil 3

Zitat

Post kfr Vergänglichkeit

Nicht anhaften – Tatsache der Vergänglichkeit

„Nach einer alten Sufi-Geschichte lebte einst im Orient ein König, der ständig zwischen Glück und Kummer hin und her schwankte. Die kleinste Kleinigkeit regte ihn auf oder brachte ihn völlig aus der Fassung, und dann schlug sein Glück sofort in Enttäuschung und Verzweiflung um. Es kam so weit, dass der König seiner selbst und seines Lebens müde wurde und nach einem Ausweg zu suchen begann.

Er ließ nach einem Weisen schicken, der in seinem Königreich wohnte und in dem Ruf stand, erleuchtet zu sein. Als der Weise kam, sagte der König zu ihm: „ Ich möchte wie du sein. Kannst du mir etwas geben, das meinem Leben Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Weisheit verleiht? Ich bezahle dir jeden Preis, den du verlangst“

Der weise Sagte: „Vielleicht kann ich dir helfen. Aber der Preis ist hoch, dass dein gesamtes Königreich nicht reichen würde, um ihn zu bezahlen. Darum sollst du es als Geschenk erhalten, sofern du es zu würdigen weißt.“ Dies versicherte ihm der König, und der Weise ging.

Einige Wochen später kehrte er zurück und überreichte dem König ein mit reichen Schnitzereien verziertes Kästchen aus Jade. Der König öffnete das Kästchen und fand darin einen einfachen goldenen Ring. Auf dem Ring war eine Inschrift. Sie lautete: „Auch dies geht vorbei.“

„Was bedeutet das?“ fragte der König. Der Weise erwiderte: „Trage diesen Ring immer. Sobald etwas geschieht, berühre ihn und lies seine Inschrift, bevor du es gut oder schlecht nennst. Dann wirst du immer im Frieden sein.“

Eckhart Tolle, Eine neue Erde, S 234 f