Nur wenige Menschen erkennen wie machtvoll eine echte Liebesbeziehung für körperliche und seelische Heilung ist. Sie befriedigt unser Bedürfnis nach Abenteuer, Sinngebung, verzauberter Magie und einer gefühlvollen Verbindung mit einem anderen Menschen auf tiefster Ebene. Doch vor so viel Preis haben die Götter besonders viel Schweiß gesetzt. Der Weg zu einer tiefen Erfüllung führt oft durch dunkle Täler des Schmerzes, die gerade eine engagierte Beziehung auslösen kann.
Wirkliche Liebe ist tröstlich und beruhigend, aber meist nicht von Anfang an. Wir müssen zuerst den Panzer durchbrechen, der unser eigenes Herz verbirgt. Es kann Zeiten der Tränen benötigen, um die harte Schale zum Schmelzen zu bringen, die unser zartes Innerstes umgibt – Tränen um jeden vergangenen Schmerz, Verlust oder demütigenden Misserfolg, der durch die Beziehung an die Oberfläche kommt.
Menschen, die diese Tränen zulassen sind keine Versager, sondern wahrhaft mutig. Denn:
Zuerst kommt der Schmerz und dann die Kraft.
Zuerst bricht das Herz und dann erhebt es sich.
Kann es wirklich der Sinn einer Liebesbeziehung sein alte Wunden aufbrechen zu lassen? Eigenartigerweise ja. Wir müssen die Wunden sichtbar machen, sie fühlen damit sie heilen können. Nur ein Mensch, der uns wirklich nahe kommt kann das bewirken. Das Licht der Liebe ist dazu bestimmt auf die unheimlichen, schmerzenden Aspekte der Seele zu scheinen – auf jedes Stück früherer Zerbrochenheit, die unter dem Felsen in unserem Herz verborgen liegt, aber in diesem felsigen Grab liegt auch unsere Energie, Leidenschaft und Lebenskraft anscheinend tot, aber doch nur schlafend. Die echte Liebe wird den Felsen weg schieben und unser Herz befreien. Kein wirklich Liebender kommt darum herum sich auf tiefster Ebene mit der eigenen Seele zu konfrontieren. So können viele Gefühle an die Oberfläche kommen, die wir ein Leben lang verdrängt haben: Angst und Panik, Wut, Hass Eifersucht, Groll, oder eine immense Traurigkeit – denn wer sich für die Liebe öffnet, öffnet sich auch für den Schmerz.
(c) Marianne Williamson schrieb auch die bekannte Antrittsrede von Nelson Mandela